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Giebel des Rathauses in Wolfach
14.07.2022

Landrat Frank Scherer besucht Wolfach

Vielfältiger Austausch und Vor-Ort-Besichtigungen

Landrat Frank Scherer folgte diesen Donnerstag der Einladung von Bürgermeister Thomas Geppert und informierte sich im Rahmen eines Gemeindebesuchs über die aktuellen Belange in Wolfach. Auf dem Programm standen u.a. die Besichtigung des Waldkindergartens am Hofeckle und des Schulstandorts Herlinsbach. Aktuelle Themen waren weiterhin der Breitbandausbau, die Machbarkeitsuntersuchung eines Schienenhaltepunktes Wolfach-Kirnbach sowie Belange des Klinik-, Schul- und Verwaltungsstandorts. Es war der dritte Gemeindebesuch von Landrat Frank Scherer in der 5700-Einwohner-Stadt am Zusammenfluss von Wolf und Kinzig.

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(Landrat Frank Scherer folgte der Einladung von Bürgermeister Thomas Geppert und trug sich im Rahmen eines Gemeindebesuchs ins Jahrbuch der Stadt Wolfach ein)

Im persönlichen Gespräch zwischen Landrat und Bürgermeister stimmten beide überein, dass der Breitband-Ausbau ein entscheidender Standortfaktor sei und die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG hierbei eine wichtige koordinierende Rolle für die Kommunen wahrnehme. „Die Stadt Wolfach hat durch entsprechende Gemeinderatsbeschlüsse den Ausbau in den unterversorgten Bereichen auf den Weg gebracht. Aktuell sind für die Phase 1 im Bereich Kinzigtal mit Ippichen, St. Roman und Langenbach die Trassenverläufe geklärt, in der anschließenden Phase 2 ist der Bereich Kirnbach enthalten. Abzüglich der Bundes- und Landesförderung verbleiben rund 1,5 Millionen Euro, die von der Stadt aufzubringen sind“, so der Bürgermeister. „Beim Breitband-Ausbau haben wir in den vergangenen eineinhalb Jahren fest aufs Gaspedal gedrückt und haben richtig Fahrt aufgenommen“, bekräftigte Landrat Frank Scherer. „Das Investitionsvolumen von 300 Millionen in der Ortenau ist dank der mittlerweile 90-prozentigen Förderung durch Bund und Land enorm. Das sind beste Aussichten für den Ländlichen Raum des Ortenaukreises. Ich sehe sehr gute Chancen, dass wir unser Ziel, bis 2025 den ganzen Ortenaukreis mit Highspeed-Internet zu versorgen, erreichen werden, das heißt jeder Haushalt, jede Bildungseinrichtung und jedes Unternehmen wird dann mit mindestens 100 Megabit versorgt sein“; so Scherer. Der Landrat ergänzte, dass der Ortenaukreis mit der Breitbandgesellschaft darüber hinaus über das Modell „GiGa Ortenau“ bis 2026 etwa 70 Prozent der Gebäude in der Ortenau mit einem Glasfaseranschluss ausstatten werde. „Die Stadt Wolfach ist mit den Gemeinderatsbeschlüssen gut aufgestellt, ich freue mich, wenn hier die ersten Bagger anrollen“, so Scherer.


Gemeindebesuch Landrat Scherer


Bürgermeister Geppert zeigte sich im weiteren Gespräch dankbar, dass der Kreis sowohl als Klinik- als auch Schul- und Verwaltungsstandort in Wolfach vertreten sei. Landrat Scherer betonte die Wichtigkeit des Klinikstandortes. „Wir brauchen den Standort Wolfach auch weiterhin für die Grundversorgung in der Region Kinzigtal“, so Scherer, der daneben die dezentrale Struktur der Beruflichen Schulen des Kreises mit den gebildeten Kompetenzzentren unterstrich. Am Schulstandort Wolfach seien in den vergangenen Jahren mehr als sechs Millionen Euro investiert worden. Dabei sei sowohl das Schulgebäude umfassend saniert als auch in die Ausstattung der Werkstätten und sonstigen Schulräume einschließlich der IT-Ausstattung investiert worden. „In den nächsten Jahren investieren wir in alle Kreisschulen weitere 14,4 Millionen Euro für IT-Infrastruktur, Software und Geräte. Davon finanzieren wir 7,7 Millionen Euro aus Kreismitteln, für 6,7 Millionen Euro erhalten wir Fördermittel des Bundes und Landes, wofür ich dankbar bin“, so Scherer. Bürgermeister Geppert zeigte sich erfreut über die gute Entwicklung des Schulstandortes. „Wir wissen es im oberen Kinzigtal sehr zu schätzen, dass wir in Wolfach exzellente Möglichkeiten für junge Menschen aller Neigungsrichtungen haben. Gerade auch die hauswirtschaftliche Schiene bietet neben der (Elektro-)Technik eine solide Basis und nicht selten werden hier wertvolle Kooperationen mit den Firmen und Dienstleistern im Tal gelebt", dankte der Bürgermeister.

Bürgermeister Geppert thematisierte auch einen möglichen Schienenhalt in Wolfach-Kirnbach. „Schon in meinen Anfangsjahren in Wolfach wurde ich immer wieder angesprochen, ob eine Reaktivierung des Bahnhaltes Kirnbach möglich wäre.“ Landrat Scherer kündigte an, dass der Kreistag am 19. Juli über die Förderung von Machbarkeitsstudien für Bahnhalte entscheiden wird. Die geplante Förderrichtlinie des Kreises sieht eine hälftige Finanzierung jeweils von Kreis und Kommune an den Kosten von 20.000 Euro einer Studie zur baulichen Machbarkeit des Schienenhalts vor. Im Fokus stehen aktuell Haltepunkte in Wolfach-Kirnbach, Ortenberg und Gutach-Dorf. „Die Verkehrswende funktioniert nur durch eine enge Verzahnung von Schiene und Bus, besonders im ländlichen Raum mit langen Fahrstrecken. Die Tarifreform 2021 ist ein Erfolg, doch wenn wir mehr die ÖPNV-Zahlen spürbar erhöhen wollen, braucht es bessere Angebote, daher ist der Zugang zur Schiene elementar“, so Scherer, der Wolfach seine Unterstützung zusicherte.

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Zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden des Wolfacher Gemeinderats besuchten Scherer und Geppert den geplanten Waldkindergarten am Hofeckle mit der Notunterkunft, die im Herbst bezugsfertig sein soll. „Die Stadt Wolfach greift hier die aktuell von Elternseite stark nachgefragte und von pädagogischer Seite ebenfalls gewünschte Betreuungsform der Waldpädagogik auf und schafft mit der Einrichtung von zwei Waldgruppen ab dem Spätjahr zusätzlich neue Betreuungsplätze vor Ort. Ich persönlich freue mich, dass es von Beginn an ein gemeinsam getragenes Projekt ist, das hier "unterm Spitzfelsen" nun auch erkennbar Form annimmt und wir damit eine weitere Ausrichtung innerhalb unseres Angebotes der Kinderbetreuung bereithalten können“, so der Bürgermeister.

Landrat Scherer betonte, dass eine gute Betreuung und Förderung der Kinder in einer der prägendsten Phasen ihres Lebens eine der wichtigsten gesamtgesellschaftlichen Aufgaben in Deutschland sei. „Ich freue mich mit der Wolfacher Bevölkerung, was mit dem Waldkindergarten auf den Weg gebracht wurde.“

Auf dem weiteren Rundgang entlang des Herlinsbach informierte Bürgermeister Geppert über den geplanten Teilneubau der Herlinsbachschule sowie die vorgesehene Generalsanierung des Bestandsgebäudes. Auch die Realschule solle räumlich um die fehlenden Klassenzimmer ergänzt werden; hier stünde ebenso eine Bestandssanierung an. Landrat Scherer zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung, die Wolfach seit seinen vergangenen Gemeindebesuchen 2009 und 2016 genommen habe und dankte Bürgermeister Geppert für dessen großes Engagement zum Wohle der Stadt.